Das Terrarium in der Wohnung

Ein Terrarium mit Reptilien oder Amphibien in der Wohnung hat für viele  etwas Geheimnisvolles, Fremdes und wird kaum in Betracht gezogen, um sein eigenes Wohnumfeld damit zu bereichern. Dabei gibt es durchaus Terrarienbewohner, mit denen man auch als Anfänger auf diesem Gebiet Erfolge erzielen kann und sein Wohnumfeld auf spannende Art und Weise bereichern kann

Bei der Überlegung, ob man sich ein Terrarium mit Reptilien anschafft, sollte zunächst bedacht werden, dass es sich dabei um keine kurzfristige Entsscheidung handelt: viele der Tiere haben eine Lebenserwartung um die zwanzig Jahre, manche werden noch älter. Zudem ist die Pflege von Reptilien und eines Terrariums keine Sache, die in Kinderhände gehört. Zu kompliziert ist die Regelung und Überwachung der Temparatur und Luftfeuchtigkeit im Lebensraum der Tiere und schon eine kurzfristige Nachlässigkeit kann ernsthafte Schäden bis hin zum Verenden der Tiere bedeuten.

Dazu muss man wissen, dass Reptilien wechselwarme Tiere sind. Das bedeutet, dass sie ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren können, sondern auf die äußeren Umstände angewiesen sind. In der freien Natur suchen sie dazu Sonnenplätze, aber auch Rückzugsräume auf, um ihre Körpertemperatur entsprechend anzupassen. Dies muss man in einem Terrarium nachstellen, um einen artgerechten Lebensraum zu bieten. Dazu gehört eine relativ aufwändige Technik, deren Stromkosten letztlich nicht unterschätzt werden dürfen.

Der allergrößte Teil der Echsen, Agamen, Frösche, Schlangen, Schildkröten und anderen Bewohnern eines Terrariums ernähren sich bevorzugt von Lebendfutter. Auch das ist bei der Anschaffung zu bedenken. Sollte jemand in der Familie eine ausgesprochene Aversion gegen das Verfüttern lebender Heimchen und anderer Insekten oder auch gegen die Terrariumbewohner selbst haben, so sollte man die Anschaffung nochmals gründlich überdenken.

Allerdings gibt es auch Vegetarier unter den Reptilien wie den Grünen Leguan (der allerdings aufgrund seiner Größe von bis zu zwei Metern eine Sonderstellung einimmt) und ein paar anderen wenigen Zeitgenossen wie der Dornschwanzagame, dem Chuckwalla oder dem Wüstenleguan und der Eierschlange, die gerne auf lebendes Futter verzichten.

Die Haltung von Reptilien erfordert regelmäßige Pflege und genügend Platz. Man sollte die Tiere niemals in zu kleine Behältnisse sperren. Die so genannten Mindestanforderungen der DGHT (Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V.) sind auch wirklich nur eine absolute Mindestanforderung, die man fast standardmäßig überschreiten sollte, um den Reptilien ein halbwegs artgerechtes Leben zu bieten. Bei den allermeisten Arten beginnt ein angemessenes Behältnis ab einer Länge von eineinhalb Metern. In vielen Fällen ist von Einzelhaltung abzuraten, in einigen ist sie jedoch angebracht. Manche Reptilien sind Einzelgänger, die nur zur Paarungszeit gesellig werden – diese sollten dann in zwei separaten Terrarien gehalten werden.

Ein weiteres Kriterium zur Auswahl der Tiere ist die Frage, ob sie tagaktiv oder nachtaktiv sind. Von einem nachtaktiven Reptil sieht man tagsüber so gut wie gar nichts, da es an einer versteckten Stelle vor sich hin schlummert. Dazu gehören viele Geckos und Frösche. Für Kinder, aber auch viele Erwachsene dürfte dies reichlich uninteressant sein.

Wer sich dennoch und nach reichlicher Information für einen dieser urtümlichen Hausgenossen entscheidet, der wird sicher sehr lange Freude an diesen schönen und dekorativen Mitbewohnern haben.

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