In Altbauwohnungen und alten Häusern liegen alte, verschlissene Dielen oft unter Teppichboden oder Kunststoffbelag versteckt. Oft ist das Elend auch offensichtlich. Meist lohnt sich der Aufwand, die Dielen abzuschleifen und anschließend mit einer passenden Versiegelung dem Wohnstil anzupassen.
Kann man sich zunächst kaum vorstellen, wie attraktiv ein geschliffener Dielenboden aussieht, so ist man spätestens nach getaner Arbeit von dem Aufwand überzeugt. Ob man die Sache selbst in Angriff nimmt oder sie Fachleuten überlässt, ist individuelle Entscheidungssache. Eine Kleinigkeit ist es jedenfalls nicht- ein normal zerschlissener Boden braucht mindestens drei Schleifgänge, im Schnitt eher fünf und bei wirklich desolaten Dielen können es auch mal bis zu zehn Durchgänge sein.
Die nötigen Geräte dafür- einen Walzenschleifer für die ersten gröberen und mittleren Schleifgänge, einen Kanten- oder Bandschleifer für Ränder und schwer zugängliche Stellen sowie ein Tellerschleifgerät für den letzten Feinschliff kann man sich im Fachhandel und in Baumärkten ausleihen.
Zuvor sollten jedoch alle Vorarbeiten abgeschlossen sein, die da wären:
Den momentanen Zustand genau inspizieren. Wo müssen gebrochene oder angefaulte Bretter komplett ersetzt werden? Messen Sie die Stärke der vorhandenen Dielen und besorgen Sie sich Ersatz. Beim Einsetzen der Ersatzbretter muss oftmals eine Feder abgeschnitten werden, damit die Sache sitzt. Verbinden Sie die neue Diele per Schrauben oder Nägel mit dem Lagerbalken und versenken Sie die Nagel- oder Schraubköpfe im Holz.
Dies sollten Sie auf der gesamten Fußbodenfläche auch bei bereits vorhandenen Nägeln oder Schrauben erledigen, falls Sie nicht bei jedem Durchgang das Schleifpapier zerreißen möchten.Kratzen Sie anschließend die Fugen gründlich aus.
Sind die Vorarbeiten erledigt, geht es an die Hauptarbeit. Je nach Zustand beginnt man mit Schleifblättern der Körnung 16 oder 24 (je höher die Nummer, desto feiner die Körnung). Unebene Dielen werden zunächst diagonal geschliffen, der zweite Arbeitsgang erfolgt optimalerweise ebenfalls diagonal im 90°-Winkel zum ersten. Tragen Sie bei der Arbeit eine Staubmaske! Bleibt man mit der Maschine stehen oder wendet, das Gerät unbedingt sofort anheben, da es sich sehr rasch in die Diele darunter gräbt. Vor allem bei grober Körnung ist das in kürzester Zeit sichtbar!
Das Schleifpapier wird immer dann gewechselt, wenn sich Schmutz in dessen Oberfläche festsetzt, denn dadurch würde man unerwünschte Riefen im Holz erzeugen. Das Austauschen des Papiers ist bei den Geräten üblicherweise unkompliziert- am besten lassen Sie sich den Vorgang im Fachmarkt vorab zeigen.
Ist die größte Fläche zur Zufriedenheit geschliffen, bearbeitet man die zuvor nicht erreichten Ecken und Kanten mit einem Band- oder Kantenschleifer mit derselben Abfolge an Körnung. Empfehlenswert ist es, zwischendurch zu saugen. Nach dem letzten Durchgang gibt man dem Boden mit einem Tellerschleifgerät und Körnung 100 bis 120 den letzten Feinschliff.Am Ende wird nochmals gründlich gesaugt.
Nun ist der Boden bereit für eine Oberflächenbehandlung Ihrer Wahl.
Zunächst wird der Boden grundiert, anschließend folgt die Versiegelung- am besten entscheiden Sie sich für Produkte aus dem gleichen System, da diese perfekt aufeinander abgestimmt sind.
Empfehlenswert ist eine Versiegelung durch eine (Lösemittel freie) Kombination aus Hartöl und Heißwachs, die zwei bis drei Mal aufgetragen wird. Hartwachsöl bietet den Dielen eine guten Schutz vor Beanspruchung, lässt das Holz atmen und verleiht der Oberfläche einen schönen Schimmer. Bei Bedarf lässt es sich später unkompliziert auffrischen. Doch zunächst kann man die Früchte seiner Arbeit genießen und sich den dekorativen Aspekten des Wohnens widmen!