Wer in der Sommerhitze von der Arbeit nach Hause kommt, würde sich sehr über eine kühle Wohnung freuen. Doch wie schafft man es, dass sich die vier Wände nicht unangenehm aufheizen?
Grober Unfug ist es jedenfalls, sich vor den geöffneten Kühlschrank zu setzen, um der Sommerhitze ein Schnippchen zu schlagen. Der einzige, dem man damit ein Schnippchen schlägt, ist man selbst. Der Kühlschrank ist nämlich bemüht, seine Innentemperatur konstant zu halten und arbeitet bei geöffneter Tür intensiver. Dadurch wird an der Rückseite des Kühlschranks mehr Wärme freigesetzt, was den Raum zusätzlich aufheizt. Zudem verderben nebenbei die Lebensmittel.
Dieses Prinzip findet man auch bei der Klimaanlage. Es ist also keine gute Lösung, in seiner Verzweiflung in einen Laden zu springen und kurzerhand eine Klimaanlage zu besorgen, ohne vorher nachzudenken, wie sie im Praktischen betrieben werden soll. Die warme Abluft muss nach außen geleitet werden, wenn man die Wohnung nicht beheizen anstatt kühlen möchte. Und für diese Ableitung ist ein Loch in der Wand oder im Fenster nötig- und zwar eines, das nur den Abluftschlauch aufnimmt und der warmen Luft von außen keine Chance gibt, in den Raum zu gelangen. Den Abluftschlauch durch das geöffnete Fenster nach außen zu führen wäre also kontraproduktiv. Auch sollte man sich den enormen Energieverbrauch einer Klimaanlage klar machen, bevor man zugreift.
Eine alte Methode, die schon unsere Vorfahren angewandt haben, um die Wohnung zu kühlen, sind die nassen Laken, die in der Wohnung aufgehängt werden. Durch den Trocknungsvorgang entsteht Verdunstungskälte. Diese Verdunstungskälte kommt allerdings den Laken selbst zugute und nicht der Raumluft. Im Gegenteil: die Luft wird durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit nun auch noch als schwülwarm empfunden. Höchstens der Glaube daran, diese Methode verschaffe einem Erleichterung, kann tatsächlich einen kühlenden Effekt bewirken. Dieser findet dann aber im eigenen Geist statt und nicht in den physikalischen Tatsachen.
Die Sache mit der Verdunstungskälte
Die Sache mit der Verdunstungskälte funktioniert dagegen am eigenen Körper sehr gut. Wenn man sich nach dem lauwarmen Duschen nicht abtrocknet, entsteht beim Trocknen der Wassertropfen auf der Haut eine kühlende Wirkung, weil durch das Verdunsten Energie nach außen abegeben wird. Damit kann man sich also kurzfristig Erleichterung verschaffen. Genau genommen gibt man aber auch hier die Wärmeenergie an die Umgebung ab, was man zum Vorteil der eigenen Wohnung im Freien tun könnte. Allerdings wird kaum jemand entsprechende Wohnverhältnisse haben, die es erlauben, zum Trocknen des Körpers das Haus zu verlassen.
Bewährt hat es sich, bei Sommerhitze nur nachts zu lüften und die Fenster am frühen Morgen zu schließen. Dabei lässt man am besten auch gleich die Rollos herunter. Außenrollos sind wirkungsvoller als Innenrollos- doch jedes Rollo ist besser als keines. Tagsüber sollte man es vermeiden, die Tür offen stehen zu lassen, wenn man nach draußen geht. Die Balkon-, Haus- oder Wohnungstür sollte also sofort wieder geschlossen werden. Hilfreich kann zumindest im Balkonzimmer auch die Montage von Sonnenmarkisen sein.
Sonnenschutzfolien, die auf die Fenster geklebt werden, bieten ebenfalls einen guten Hitzeschutz. Nachteil ist, dass sie die Räume verdunkeln, je intensiver die Schutzwirkung ist. Man klebt sie am besten auf die Außenseite der Fenster auf. Eine Alternative dazu wäre auch eine Sonnenschutzverglasung oder eben die Montage von Rollläden, sofern keine vorhanden sind. Als Bauherr hat man die Möglichkeit, schon vorneherein etwas gegen die zu starke Erwärmung der Räume zu tun: mit entsprechender Dämmung im Dachbereich und mit architektonischen Tricks wie zum Beispiel Gauben statt Dachfenstern kann man die Innentemperatur in einem angenehmen Rahmen halten. Doch auch im Nachhinein kann ein Dach mit Holzfaserplatten gegenviel Sommerhitze isoliert werden.