Wer seine Immobilie verkaufen möchte, sollte sich Gedanken darüber machen, wie er sein Haus oder die Wohnung einem Kaufinteressenten präsentiert. Eine allzu persönliche Atmosphäre mit Essensresten in der Küche, nassen Handtüchern im Bad und womöglich laufendem Fernseher im Wohnzimmer erschweren den Verkauf erheblich. Mit Home Staging kann man sich eine Hilfe an die Hand holen, um die Immobilie optimal zu präsentieren. Damit erhöht sich laut den Home Staging Agenturen sowohl der Verkaufspreis um bis zu 15 Prozent als auch die Geschwindigkeit des Immobilienverkaufs um das Doppelte.
Beim Home Staging geht es darum, das zu verkaufende Haus oder die Wohnung vor einem Besichtigungstermin so in Szene zu setzen, dass die Gestaltung zwar ansprechend, aber nicht allzu persönlich wirkt. Da die meisten Menschen Schwierigkeiten haben, sich eine Immobilie mit anderen als den vorhandenen Möbeln vorzustellen, kann eine Einrichtung, die nicht dem eigenen Geschmack entspricht, ein echtes Verkaufshindernis sein. Wer einen minimalistischen Stil bevorzugt, wird ein Haus, das mit allerlei Dekorationsartikeln bestückt ist, kaum in die engere Wahl ziehen. Dabei braucht die Immobilie nicht übertrieben geschniegelt oder gar steril auszusehen. Es geht darum, eine möglichst neutrale, aber ansprechende Atmosphäre herzustellen.
In den USA, Großbritannien und in Schweden hat sich Home Staging bereits durchgesetzt und auch in Deutschland sind Home Staging-Agenturen stark im Kommen. Ihre Dienste werden sowohl von Maklern und Bauträgern als auch von Privatleuten in Anspruch genommen. Es besteht die Möglichkeit, seine Immobilie in einer ersten Besichtigung checken und sich eine Empfehlungsliste erstellen zu lassen. Dieser Service liegt im Allgemeinen unter 300 Euro. Teurer wird es natürlich, wenn die Fachleute vom Home Staging auch die Umsetzung in die Hand nehmen. In diesem Fall werden dann schon auch mal allzu auffällige Couchgarnituren für einen Besichtigungs- oder Fototermin ausgetauscht oder ein kleineres Bett ins Schlafzimmer gestellt, um den Raum größer wirken zu lassen. Doch zuallererst geht es ans ganz gewöhnliche Aufräumen. Im Flur umherliegende Schuhe und möglichst viele persönliche Gegenstände müssen unsichtbar werden. Anschließend wird beim so genannten Clearing für die richtigen Proportionen und eine klare, neutrale Ausstrahlung des Hauses oder der Wohnung gesorgt. Der potenzielle Immobilienkäufer soll sich in den Räumen wiederfinden können. Kleine Tricks wie das Kochen von Kaffee oder das Aufstellen von Schalen mit frischem Obst vor einem Termin sorgen zusätzlich für eine ansprechende Atmosphäre.
Die Kniffe, mit denen beim Home Staging gearbeitet wird, gelten sowohl für einen Besichtigungstermin als auch für die Präsentation der Immobilie auf Fotos. Ungeschulte Personen haben oft kein Auge für störende Details, die sich auf einem Bild nachher verkaufshemmend auswirken. Auch die richtige Aufnahmeperspektive sowie die Helligkeit sind wichtig, um das Haus oder die Wohnung im optimalen Licht darzustellen.
In Deutschland hat man mit der Deutschen Gesellschaft für Home Staging und Redesign, der DGHR, die passende Anlaufstelle, um seine Immobilie professionell auf den Verkauf vorbereiten zu lassen. Doch man kann Home Staging auch selbst erlernen. Ab Mitte des Jahres kann man von dem Wissen und der Erfahrung deutscher Home Staging-Experten durch ein speziell auf den deutschen Immobilienmarkt zugeschnittenes Schulungspaket profitieren. Ferner besteht die Möglichkeit, sich zum Home Staging Professional schulen zu lassen, falls man selbst sein Interesse entdeckt, sich auf diesem noch neuen Geschäftsfeld eine berufliche Existenz aufzubauen.