Auf ein besonders phantasievolles Gartengeschenk bin ich vor kurzer Zeit gestoßen. Ich hatte gerade Wäschebeutelchen mit getrockneten Lavendelblüten gefüllt und sie in den Kleiderschrank gestellt und war – wie immer – fasziniert von dem Duft, der sich sofort im ganzen Zimmer verbreitete. Als ich mir später die Hände wusch, beschloss ich, mir auch für das Badezimmer eine Lavendelseife zu kaufen, um auch dort diesen Hochsommerduft genießen zu können. Aber warum eigentlich kaufen? Lavendel hatte ich genug im Garten, und so suchte ich in einem alten Buch meiner Urgroßmutter, das beinahe auseinander fiel, nach dem Rezept für selbstgemachte Seife – und wurde fündig. Seife herzustellen geht schon mit ganz einfachen Mitteln und dann kann man in seinem Kräutergarten aus dem vollen schöpfen und sie nach Lust und Laune mit den verschiedensten Duftnuancen versehen. Ich habe es mit Duftrosenblättern, Petersilie, Thymian und natürlich mit Lavendel einmal ausprobiert und war begeistert.
Das Grundrezept
- 200 ml destilliertes Wasser
- 5 El. Ätznatron (gibt es in Salzform in der Apotheke)
- 400 gr Schweineschmalz
- 1 Glasschüssel
- 1 Topf
- Formen
- Kräuter nach Belieben
Herstellung
Schritt I
Geben Sie das Wasser in die Glasschüssel und rühren Sie nach und nach das Ätznatron hinein. Vorsicht, es kommt zu einer chemischen Reaktion, bei der Hitze entsteht.
Schritt II
Schmelzen Sie das Schweineschmalz in einem Topf und gießen Sie unter ständigem Rühren das Wasser mit dem gelösten Natron in den Topf zu dem geschmolzenen Schweineschmalz.
Schritt III
Rühren Sie etwa 20 Minuten die Mischung gut durch. Wenn die Mischung zähflüssig wird, können Sie die gewaschenen, zerriebenen oder gehackten Kräuter zugeben. Weiterrühren, bis alles gut vermischt ist und dann in die vorbereiteten Formen gießen.
Dann brauchen Sie noch etwa 10 Tage Geduld, bis die Seife fest geworden ist. Auch als Geschenk eignet sich die Seife „aus dem eigenen Garten“ ganz ausgezeichnet. Ich habe mittlerweile so viele Kräuterseifen ausprobiert, dass wirklich jeder, den ich beschenkt haben, seine eigene Seife bekommen hat. Im Moment experimentiere ich mit Haferflocken und Rosen. Besonders Backförmchen oder kleine Blütenformen sind gut geeignet, wenn Sie die Seife verschenken möchten. Ansonsten können Sie die Seife in eine Kastenform gießen und dann mit einem heißen Draht oder Messer in Stücke schneiden, bevor sie ganz fest geworden ist. Ich packe die Seifenstücke dann in Seidenpapier oder in große Haselnussblätter, verschnüre sie mit einem Stück Kordel und stecke noch einen Kräuterzweig oder eine Blüte in den Knoten. Oder ich lege eine Thymianseife in eine Schale auf ein Bett aus geschnittenem Thymian. Das Schöne ist, dass man in der Seifenproduktion variieren und zahllose neue Möglichkeiten ausprobieren kann. Sie werden sicher bald Ihre Geheimrezepte entwickelt haben, um die Sie jeder beneidet.
Probieren Sie einmal eine Lavendel-Rosen-Honig Seife mit einem Esslöffel Honig, einem Esslöffel Lavendelblüten und einem Esslöffel kleingehackte Duftrosenblüten, die ganz mild ist und wunderbar duftet.