Mit Tapeten hat man eine tolle Möglichkeit, sich kreativ auszuleben und eigenen Stil in die vier Wände zu bringen. Die Auswahl einer Tapete will jedoch wohlüberlegt sein, denn die Wandgestaltung kann den Raum dominieren und die Wirkung der Möbel, die Atmosphäre und sogar die eigene Stimmung werden von den Tapeten beeinflusst.
So kann man mit den neuen Tapetenmodellen Lounge-Atmosphäre ins Wohnzimmer zaubern, für eine mediterrane Stimmung sorgen oder einen eleganten Stil in die Wohnung einbringen. Dabei müssen Tapeten nicht einfach nur reihum an alle Wände geklebt werden- viel raffinierter wirkt es, wenn man sie nur partiell einsetzt. Dies gilt insbesondere für sehr intensive und dominante Farben und Farbkombinationen.
Man kann zum Beispiel lediglich eine Wand mit einer eindrucksvoll gemusterten Tapete hervorheben und auf einer der anderen Wände nur eine Bahn mit demselben Muster anbringen. Je nach Raumgröße und Gegebenheiten kann es sogar einen sehr guten Effekt haben, überhaupt nur eine Bahn mit auffallendem Muster an einer Wand anzubringen- oder an jeder Wand eine Bahn. Das partielle Anbringen auffallender Designs hat den Vorteil, dass das Muster den Raum nicht erschlägt und die Tapete fast schon wie ein Kunstwerk wirkt. Dabei bleibt im Raum zwar Ruhe erhalten, gleichzeitig wird jedoch auch Spannung erzeugt.
Einen besonders ästhetischen Effekt erzielt man, wenn man die Farben oder Muster der Tapete in Accessoires wieder kehren lässt. Manche Hersteller bieten zu ihren Tapetenmodellen auch passende Stoffe an, mit denen man zum Beispiel ein Betthaupt oder eine Stuhl beziehen oder Kissenhüllen und Vorhänge nähen kann.
Die Farben der Möbel sollten ohnehin mit denen der Tapete harmonieren. Stammen sie ebenfalls aus dem warmem/ kühlen Farbbereich der Tapete? Ein Wandbelag in einem hellen, kühlen Grün passt super zu grauen, weißen, schwarzen oder grauen Möbeln- die Kombination mit warmen Farbtönen wie einem rehbraunen Teppich, Tisch oder Couch sollte jedoch- am besten mit einem Muster- vorab genau überprüft werden. Manchmal erhält man auch durch ungewöhnliche Kombinationen überraschend gute Effekte!
Sehr interessant und wohnlich wirken auch Tapeten mit Strukturen, welche die Wände lebhaft erscheinen lassen und auch- oder gerade- mit sparsamer Möblierung eine perfekte Wirkung erzeugen. Optische Spielereien mit abwechselnder Matt- und Glanzoptik wirken spannend, aber nicht aufdringlich und geben jedem Raum das gewisse Etwas. Dabei reichen die Farben von dezenten Cremetönen bis hin zu kräftigem Lila oder sogar Schwarz mit erhellenden Mustern bzw. Konturen. Beim akzentuierten Anbringen solcher Tapeten ist es vorteilhaft, vorab den Lichteinfall zu überprüfen- je nach Position des kleinen Kunstwerks ändert sich nämlich bei vielen Modellen die Wirkung von Farbe und Struktur entsprechend dem Einfall von Kunst- oder Tageslicht. Auch damit kann man spielen und im Nachhinein durch entsprechende Beleuchtung die Wirkung der Tapete hervorheben.
In großen Räumen wirkt eine Abtrennung durch eine Zwischenwand, die lediglich die Hälfte oder ein Drittel der Raumbreite einnimmt, sehr apart, wenn sie in einem ungewöhnlichen Design tapeziert ist, das sich an anderer Stelle an der Wand wieder findet. Getoppt werden kann die Wirkung noch, indem man ein Guckloch in dem Raumteiler anbringt, der die Sicht auf die dahinter liegende, farblich passende Tapete oder ein tolles Möbelstück frei gibt und so Tiefenwirkung im Raum erzeugt. Eine mobile Alternative dazu ist beispielsweise ein tapeziertes Paravent.
Das Angebot der Tapetendesigns ist riesig und lässt inzwischen keine Wünsche mehr offen. Relativ neu und zunehmend beliebt sind die vielen asiatisch angehauchten Designs. Sie sind sehr gut geeignet, um einen minimalistischen Wohnstil, zu unterstreichen. Damit werden Räume eindrucksvoll betont, aber nicht dominiert.
Ein Dauerrenner ist die Schwarz-Weiß-Kombination. Sie wirkt immer modern und edel. Doch auch hier macht der Einsatz des dominierenden Elements- schwarz- die Wirkung aus. Weniger ist oft mehr. Man kann schwarz-weiße Bordüren beispielsweise auch einmal senkrecht kleben, um einen neuen Effekt in der Gestaltung zu erzielen.
Weiße Tapeten sind noch immer Klassiker und wirken sehr edel- allerdings nur, wenn sie wirklich weiß sind! Weiße Flächen werden in vielen Tapetenmodellen durch integrierte Strukturen, ebenfalls in Weiß, aufgelockert. Man kann auch auf einer weißen Wand individuelle Akzente setzen: mittels Schablone bringt man Kreise, andere grafische- oder auch verspielte- Muster mit kontrastierender Oberfläche in ebenfalls weißer Lackfarbe an.
Wofür auch immer man sich entscheidet- hilfreich ist es, dies in Ruhe zu tun, sich Zeit bei der Auswahl zu lassen und offen für neue Ideen zu sein. Die neu gestalteten Wände haben schon allein aufgrund der Farbwirkung einen größeren Einfluss auf das Wohlbefinden, als man zunächst vielleicht glauben mag.
Noch ein praktischer Tipp
Bei allen Tapeten, ausgenommen Vliestapeten, ist es für ein optimales Ergebnis wichtig, die alten Tapeten abzunehmen. Auf den Wänden noch vorhandene Tapeten können ansonsten den Trocknungsvorgang der Vorderseite der neuen Tapete beschleunigen, während die verleimte, aus Papier bestehende Rückseite langsamer trocknet (korrekt sollte es umgekehrt sein: die gekleisterte Seite trocknet zuerst und spannt die Tapetenvorderseite damit an die Wand). Dies führt zu einem unangenehmen Ergebnis: Die Tapete zieht sich wieder zu ihrer ursprünglichen Größe, die sie vor dem Einkleistern hatte, zusammen, die Nähte platzen oder die ganze Bahn klebt nicht. Auch Zugluft oder Heizungswärme können zu diesem unerwünschten Ergebnis führen.